Die goldene Meile von Kalgoorlie!



Bevor ich Euch die "Goldene Meile von Kalgoorlie"vorstelle, moechte ich Euch die Geschichte eines Mannes erzaehlen, dessen Geschick so nahe an mein Herz ruehrt, dass ich nasse Augen bekomme, wenn ich an ihn denke. Eine Geschichte auf die Australien nicht stolz sein kann.


Wassermangel in den Goldfeldern.

Die Entdeckung des Goldes von Coolgardie in 1892 und von Hannans (spaeter Kalgoorlie) in 1893 fuehrte zur Entwicklung der weltbekannten "Goldenen Meile von Kalgoorlie" in Westaustralien, ungefaehr 580 km von der Hauptstadt Perth.
Von Anfang an war Wassermangel das groesste Problem in den Goldfeldern. Die Wasserversorgung war teuer, umstaendlich und meistens sehr unzuverlaessig. Nur Regenwasser oder Grundwasser standen zur Verfuegung. Auf Regenwasser, mit jaehrlichen Niederschlag von 25 cm, konnte nicht gebaut werden und das Grundwasser war salzhaltig, Suesswasser konnte davon nur mit Kondensation gewonnen werden.
Maenner nahmen die Gelegenheit wahr und setzten sich an den Salzseen nieder um Suesswasser aus dem Salzwasser zu kondensieren. Sie verkauften Wasser zu Wucherpreisen.
Als eine furchtbare Typhus Epidemie hunderte von Goldsuchern hinraffte, da sie Wasser aus einer, wegen langer Trockenheit verseuchten Schlucht tranken, wurde es klar es muesse etwas geschehen um eine stabile Wasserversorgung herbei zu fuehren. Sanitation war primitive and die meisten lebten in Zelten oder aus Saecken gemachten Huetten, nur um sich von der heiss herabprallenten Sonne etwas zu schuetzen. Wasser war unglaublich teuer und eine Tasse Tee war Luxus. Die Goldsucher wuschen nicht ihre Kleidung, sondern klopften sie mit Stoecken um den roten Wuestenstaub daraus zu entfernen. Wie die Teller und Bestecke saubergemacht wurden fragte keiner der zu einer Mahlzeit bei seinem Nachbarn eingeladen war.
Die aussergewoehnliche Geschichte der 557 km langen Wasserleitung von der Westkueste (Perth) zur ausgetrockneten Wueste im Inneren des Landes, ist die traurige Geschichte von einem Mann mit genialen Ideen, der von oeffentlicher Kritik vernichtet wurde.



Als Sir John Forrest,Premier von Westaustralien wurde, bot er C O'Connor die Stellung als 1.Ingenieur an. Seine Aufgabe war die Beaufsichtigung aller oeffentlichen Gebaeude, der Eisenbahn nach Adelaide, des Hafens von Fremantle und der Wasserversorgung zu den Goldfeldern.
Sir John Forrest sagte: "Zukuenftige Generationen, ich bin sicher, werden uns fuer unsere Weitsicht dankbar sein und werden sagen, wie in der Bibel unter Jesaja geschrieben steht:"Sie haben Strassen durch die Wildnis gebaut und Fluesse durch die Wueste gefuehrt."



Charles O'Connor, Ingenieur.

Geboren: 11 January 1843 Ireland. Verstorben: 10 March 1902.
O'Connor war 1.Ingenieur von Westaustralien 1891-1902.
Er uebernahm die Konstruktion fuer den Hafen von Fremantle, fuer die Eisenbahn nach Suedaustralien und plante die Wasserversorgung Coolgardie und Kalgoorlie, welche bei seinem Tod fast fertigestellt war.

O'Connor's Plan eine Wasserleitung von der Kueste zum Landinneren zu bauen, verursachte starken Widerspruch im Parliament und wurde erst 1898 genehmigt. Auch dann fand der Plan keine Zustimmung der Oeffentlichkeit. O'Connor's Weitblick wurde weithin verpoent und von boeseartiger Presse und unsympatischen Politikern als Hirngespinnst und Verschwendung der Staatsgelder hingestellt.
10 Monate(10.3.1902) vor der Vollendung seines Traumes nahm O'Connor sein Pferd ritt ins Wasser am Strand von Fremantle und erschoss sich.
Er hinterliess genaue Anleitung zur Fertigstellung des Wasserleitungsbaues.

Am 16. Januar 1903, weniger als fuenf Jahre nach Planung und Bauen, wurde zum erstenmal 22700 Kubik-Meter Wasser von Perth nach Kalgoolie durch ein 557 km Stahlrohr gepumpt. Diese Konstruktion war zur damaligen Zeit das groesste hydraulische Wunder das die Welt je gesehen hatte. Die Konstruktion bestand nicht nur aus der 557 km langen Wasserleitung, sondern eingeschlossen war ein 21 Millionen Kubikmeter Haltedamm in Mundaring (Perth) und 8 dampfgetriebenen Pumpstationen, die das Wasser zu einer Hoehe von 393 Metern hoben.
In den 100 Jahren seit seinem dramatischen Tod, O'Connor's enormer Weitblick hat sich gerechtfertigt. Nicht nur sorgte die Wasserleitung fuer die wachsende Bevoelkerung der Goldfelder, sondern war ein Instrument fuer die Entwicklung der Weizenkammer von Westaustralien mit ihrer Outback-Bevoelkerung. Die Wasserleitung liefert seither 20 Millionen Liter pro Tag, jeden Tag und hat das Gesicht Westaustralien fuer immer veraendert.



Bei der offizieller Eroeffnung der Wasserleitung, stroemten die Leute von Perth zum Mundaring-Damm um ihn zu bewundern. Es wurde ein oftbesuchter und sehr beliebter Wochenendort. Im Winter, wenn der Damm ueberlief, bestaunte man den von Menschenhand gebauten Wasserfall. Das sich in der Naehe befindente "Goldfelddamm-Hotel" machte ein riesiges Geschaeft.
Auch heute noch ist der Damm ein schoener und vielbesuchter Picknickort. Die Nr.1 Pumpstation hat man zum C.O'Connor-Museum gemacht, um den Mann zu ehren der seinen Traum verwirklichte. Das Museum besteht seit 1954 zu dieser Zeit wurden alle Dampfpumpstationen zur Elektizitaet umbaute.


Munderingdamm und Wasserleitung.
Das C.Y.O'Connor Monument in Perth.


2. "Die Goldne Super-Grube."

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